Wir schreiben das Jahr 2059. Die Erde hat tiefgreifende Veränderungen durchlebt, denn trotz der Bemühungen aller Staaten Europas und der Welt, die Zusammenarbeit zu verstärken, mußten die Politiker ohnmächtig zusehen, wie die Wirtschaft, erstarkt durch ein große Welle von Fusionen, der Globalisierung einen unkontrollierbaren Schwung verlieh.
Während man politisch versuchte, kulturelle Disparitäten mit kleinen Schritten zu überwinden, lösten die großen Mega Companies territoriale und kulturelle Grenzen auf, operierten weltweit und rissen - unbemerkt von der Öffentlichkeit - die Kontrolle über wichtige Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie Bildung und Kunst an sich, um in ihrem Sinne Einfluß auf die Massen auszuüben. Gesetze und Recht wurden im Sinne der Wirtschaft angepasst oder ausser Kraft gesetzt. Im Angesicht von hoher Arbeitslosigkeit und um sich greifender Armut, wurden Menschen leicht käuflich, "Menschenrecht" wurde ein Fremdwort und wo sie nicht zu umgehen waren, wurden sie an Bedingungen geknüpft um Abhängigkeit zu schaffen.

Der aussichtslose Kampf der letzten unbeeinflussten Politiker fand vor fünf Jahren ein Ende, als die Vereinigung der Europäischen Banken nebst EZB allen europäischen Staaten die weitere Erhaltung ihrer Kredite versagte und zur Rückzahlung drängte, was in fast allen Fällen zur Pfändung des staatlichen Besitzes durch die Banken führte. Von da an teilten die großen Firmen auch das alte Europa unter sich auf...

In diesen Zeiten, in denen sich die Masse der Menschen Moral nicht mehr leisten kann, entstehen diverse Unterhaltungsarten, die bislang nicht denkbar gewesen wären. Hetzjagden, Hochgeschwindigkeitsrennen oder auch Kampfspektakel, die für die Medien opulent aber auch verharmlost inszeniert werden, sind nicht nur populär, sondern für die, die es überleben auch eine gute Einkommensquelle. Wo bisher sportlicher Ehrgeiz vorherrschte, entstanden lebensgefährliche Spiele, bei denen Menschen alles riskierten, um Reichtum zu erlangen oder auch nur ihre Schulden zu tilgen. Der Verschleiß an "guys", also Menschen, die gesichtslos den Tod finden, ist groß.

Ganz besonders gefährlich sind die Magnet-Hover Rennen, bei denen Leichtbau-Düsenfahrzeuge auf Rennstrecken oder in Arenen gegeneinander antreten, wobei dort postierte Magnete unvorhersehbare Kräfte auf alle Hovercrafts ausüben und sie stellenweise unkontrollierbar machen. Wer hier erfolgreich ist und dem Publikum bekannt wird, verliert den Schleier der Entbehrlichkeit. Solche Spitzenpiloten sind wertvoll und wer diesen Status erreicht, lebt in Luxus. Meist können sich diese "Magnetic Masters" nach Jahren des Risikos vermögend in den Ruhestand verabschieden.